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Der Browser ist unser Tor zur (internet-)Welt. Mit ihm machen wir inzwischen fast alles. Darum ist es meiner Meinung nach auch sehr wichtig hier schützende Maßnahmen zu ergreifen.

Den Browsermarkt teilen sich faktisch 4 Hersteller auf. Google mit Chrome, Mozilla mit Firefox, Microsoft mit dem InternetExplorer und seit Win10 Edge und Apple mit Safari. Es gibt zwar noch viele weitere kleinere Browser die alle ihr Vor- und Nachteile haben und auch eine Existensberechtigung, darauf möchte ich aber nicht näher eingehen.
Schauen wir uns also die 4 genannten Browser an:
Chrome ist der inzwischen populärste Browser. Er ist groß geworden dadurch, dass er sehr schnell war (und auch noch ist) und sich mit Adons erweitern ließ. (Adons sind kleine Browserprogramme die gewünschte Funktionen nachrüsten). Chrome ist von Google und ich frage mich: Will ich wirklich einen Browser nutzen, dessen Hersteller seine Marktmacht aus Werbung bezieht, der das mit Abstand größte (Verbreitung) Betriebssystem der Welt zur Verfügung stellt (Android) und mit dessen Suchmaschine alle mehrmals täglich Suchen? Ich will das nicht!
Microsofts Internetexplorer ist der älteste Browser am Markt und kam mit dem Betriebssystem. Genau diese Nähe macht ihn auch so angreifbar. Dazu kommt das träge Fixen von Löchern seiten Microsoft, was mich schon immer dazu bewogen hat diesen Browser nicht einzusetzen. Zu Edge - welches der Nachfolger des IE seit Win10 ist - kann ich mir kein Urteil erlauben. Selbst wenn die Nähe zum Betriebssystem reduziert wurde, bleibt für mich die Kritik der Geschwindigkeit der Fehlerbehebung bis auf Weiteres.
Safari ist der Browser von Apple. Viele Schätzen Ihn, es gibt aber auch viele die Chrome oder Firefox einsetzen. Ich habe keinen Mac und kann deshalb nichts zu diesem Browser sagen.
Firefox ist der zweitälteste Browser am Markt. Gestartet als Netscape Communicator bot er dem IE schon immer als OpenSource-Lösung paroli. Firefox zeichnet sich aus durch seine Erweiterbarkeit mit Adons, seiner offenen Quellen, der Geschwindigkeit beim Surfen und der sehr zeitnahen Updates bei Auftauchen von Löchern, durch eine unabhängige Gemeinschaft vieler Freiwilliger. Fakt ist allerdings auch, dass Firefox die letzten Jahre viele Nutzer an Chrome verloren hat.

Wie man sich nach dem obigen Text denken kann, arbeite ich mit dem Firefox. Aber der Browser an sich ist nur eine Seite des Surfens im Internet.
Generell muss man sich fragen was ich von einem Browser erwarte und was ich brauche.
Bewusst sein muss man sich über die Tatsache, dass Daten (allgemein) der Rohstoff des 21.Jahrhunderts ist. Je transparenter der (Internet-)Nutzer ist, desto präziser kann ich Vorhersagen treffen - in vielerlei Hinsicht.
Am anschauligsten wird das wohl am Beispiel Google: Wenn ich mit meinem Browser über Google nach rosa Unterhöschen schaue, muss ich mich nicht wundern, dass mir tags drauf in den Werbebannern Links zu Seiten von Unterwäsche präsentiert werden, oder noch krasser auf Seiten mit pornografischem Inhalt (unabhängig davon welchen Browser ich verwende). Doch wie kommt das und wie funktioniert das? Nur wenn ich verstehe wie dieses System funktioniert kann ich auch Bewusst damit arbeiten und ggf. Gegenmaßnahmen ergreifen.

Ohne irgendwelche Schutzmaßnahmen zu ergreifen bin ich heutzutage sofort identifizierbar. Cookies. Hier werden Daten gespeichert um den Nutzer eindeutig wiederzuerkennen. Aber Cookies haben nicht nur negative Eigenschaften, die Positiven, und wofür sie ursprünglich entwickelt wurden, treten nur leider in den Hintergrund. Cookies bieten viele Komfortfunktionen. Schalte ich sie nun generell ab gehen mir diese verloren. Also ist Schutz vor Wiedererkennung einhergehend mit dem Verlust von Komfort.
Wer aber nun meint durch Abschalten von Cookies bin ich anonym im Netz unterwegs, der irrt. Die kommerziellen Webseitenbetreiber haben längst andere, viel effizientere Wege und Möglichkeiten entdeckt. Auf neudeutsch heißt das Tracking. Hier gibt es verschiedenen Möglichkeiten. Eine ist die Identifizierbarkeit anhand der Computereigenschaften: Mit welchem Browser surfe ich und welche Version hat dieser. Welches Betriebssystem nutze ich. Welche Bildschirmdiagonale und Auflösung hat das Anzeigegerät. Welche Sprache ist eingestellt. Welche Schriften sind installiert und welche Programme kommen zur Ausführung bei Audio und Video. All diese Faktoren und Eigenschaften werden beim Webseitenbesuch übermittelt und zeichnen ein Bild eines Nutzers, wenn auch ein etwas unscharfes. Hiergegen kann ich mich fast gar nicht schützen.
Aber auch die Datensammler entwicklen sich weiter und so werden die Möglichkeiten an genauere Daten zu kommen ausgebaut. Da heute kaum noch eine Webseite ohne JavaScript auskommt ist diese Browsersprache das Medium der Wahl. Schaltet man JS komplett ab, kann man fast keine Webseite mehr vernünftig anschauen.

Wie kann ich mich also schützen? Darauf möchte ich im nächsten Kapitel eingehen.